Businessplan-Tool

10 gute Tipps für einen überzeugenden Businessplan:

Der Businessplan stellt für viele ExistenzgründerInnen eine besondere Herausforderung dar, insbesondere wenn man eine Finanzierung benötigt. Schließlich soll der Businessplan die Bank davon überzeugen, dass die geplante Gründung langfristig tragfähig ist, man also neben allen Kosten auch Zins und Tilgung zahlen und natürlich – z.B. als Einzelunternehmer – aus dem Gewinn auch noch den notwendigen Lebensunterhalt decken kann. Da möchte man keine Fehler machen!

Und so gehts:

Mit diesen 10 guten Tipps bereiten Sie Ihre Gründung perfekt vor und schreiben einen überzeugenden Businessplan:

Tipp 1: Sich selbst prüfen

Gehen Sie durchaus mal in sich und überlegen Sie: Liegt Ihnen eine Selbständigkeit überhaupt, dieses viel benannte „selbst und ständig“ etwas „unternehmen“? Verfügen Sie wirklich über ausreichend Motivation, Durchhaltevermögen und Kraft, Ihre Selbständigkeit aufzubauen und fortzuführen, auch und gerade wenn nicht alles so läuft wie geplant und plötzlich schwierige Zeiten durchgestanden oder große Hindernisse überwunden werden müssen? Können Sie sich selbst motivieren, auch für Sie unangenehme Dinge zu tun oder sind Sie mutig genug, auch mal neue, noch völlig unbekannte Wege zu gehen? Selbständigkeit bedeutet deutlich mehr als nur keinen Chef mehr „ertragen“ zu müssen oder sich langjährige Träume von was Eigenem zu erfüllen.

Tipp 2: Die Gründung gut vorbereiten

Prüfen Sie bereits im Vorfeld Ihrer Gründung, inwieweit Sie alle notwendigen Voraussetzungen für Ihre Gründung erfüllen: Hierzu zählt z.B. das Vorhandensein des Meisterbriefs, der Nachweis einer erfolgreich abgelegten Fachkundeprüfung oder auch das Vorliegen einer Erlaubnis z.B. für die Gründung eines Maklerbüros oder einer Versicherungsagentur oder auch die Konzession zur Personenbeförderung und einiges mehr.
Oft scheitert eine Finanzierung auch an negativen Schufa-Einträgen aus der Vergangenheit, weil die bisherige Geschäftsbeziehung mit der Hausbank eher unbefriedigend lief (dann kann der Gang zu einer anderen Bank helfen) oder einfach, weil noch private Darlehen in nicht unerheblicher Höhe laufen oder die Bank – wegen fehlender Sicherheiten oder zu geringer Bonität – keine neuen Darlehen vergeben will. In all diesen Fällen sollte man rechtzeitig prüfen, ob der Gang zur Bank überhaupt Sinn macht oder eher eine andere Form der Finanzierung z.B. über Investoren, Mitgesellschafter, Crowdfunding u.a. gesucht werden kann.

Tipp 3: Prüfung Ihrer Geschäftsidee auf Herz und Nieren

Vielleicht sind Sie von Ihrer Geschäftsidee absolut überzeugt, dennoch ist es sinnvoll zu prüfen, ob die Umsetzung – auch dauerhaft so wie jetzt geplant- realisiert werden kann:

  • So könnten z.B. absehbare technische Neuerungen im Umfeld Ihres Angebots dazu führen, dass die Nachfrage speziell nach Ihrem Angebot mittelfristig wegfallen wird.
  • Wie sieht Ihre Wettbewerbssituation aus? Müssen Sie vielleicht mit einem großen, sehr bekannten Anbieter konkurrieren? Oder gibt es u.U. zu viele ähnliche Angebote, sodass Sie mittelfristig nicht genug Umsatz erzielen können?
  • Wie wichtig ist die Auswahl eines geeigneten Standorts für Sie? Wie gut ist der von Ihnen ausgewählte Standort z.B. für ein Ladenlokal wirklich? Zieht er ausreichend kaufkräftige Kundschaft an, ist er gut erreichbar und gibt es genug Parkmöglichkeiten? Ist er für Sie passend und für Ihre Zielkundschaft attraktiv und ansprechend genug ausgestattet? Erfüllt der Standort auch alle gesetzlichen Auflagen z.B. für Gastronomie und Produktion?
  • Wie finden Sie Ihre Kunden (oder diese Sie)? Können Sie zu einem attraktiven Marktpreis anbieten und erzielen Sie trotzdem ausreichend Gewinn?


Meistens lässt sich für jedes Problem einen „Plan B“ finden. Sollte man jedoch erst nach der Gründung plötzlich feststellen, dass die im Businessplan beschriebene Geschäftsidee überhaupt nicht funktioniert, ist die Umsetzung einer kurzfristigen Alternative oder gar der verlustfreie Rückzug aus der Gründung schwierig oder nicht mehr möglich.

Tipp 4: Präzise, kompakte Darstellung Ihrer Geschäftsidee

Im Textteil des Businessplans soll Ihre Geschäftsidee ausführlich dargestellt werden. Hier rate ich zu einer detaillierten, aber kompakten Darstellung, d.h. gehen Sie auf alle Themen so ausführlich wie nötig ein um alle wichtigen Inhalte zu erläutern aber vermeiden Sie ausschweifende, überflüssige Darlegungen, betriebswirtschaftliche Wissensvermittlung oder zu viel „Werbetext“ bzgl. Ihres Angebots. Schließlich soll sich der Empfänger Ihres Businessplans, nämlich Ihr potentieller Geldgeber, zwar ein überzeugendes Bild von Ihrem Vorhaben machen können, er will sich beim Lesen aber weder langweilen oder weiterbilden noch soll er Ihre Produkte oder Dienstleistung selbst kaufen.

Tipp 5: Exakte Planung Ihres Investitions- und Kapitalbedarfs

Es mag aufwändig sein, aber es lohnt sich: Prüfen Sie genau, was Sie unbedingt an Betriebs- oder Geschäftsausstattung benötigen um mit der Produktion und/oder dem Verkauf Ihres Angebots zu starten. Versuchen Sie auch, die Preise der einzelnen Positionen (Investitionen, Erst-Warenbestand) so weit möglich zu recherchieren! Denn: Je genauer Sie die notwendigen Investitionen in Ihrem Businessplan aufführen, umso besser können Sie auch den notwendigen Kapitalbedarf ermitteln. Sollte sich nämlich später herausstellen, dass Ihr Darlehen nicht ausreicht, um alle notwendigen Anschaffungen zu tätigen, kann das fehlende Kapital selten bei der Bank nachgefordert werden.

Planen Sie auch ausreichend Liquidität für die ersten Monate nach der Gründung ein. Nach der Gründung steigen die Umsätze meist nur langsam, die Kosten fallen aber u.U. schon in voller Höhe an. Außerdem kann es durchaus einige Zeit dauern bis der erste Auftrag fertiggestellt ist und der Kunde seine Rechnung bezahlt hat. Dieser Zeitraum muss also auch noch finanziell überbrückt werden. Ebenfalls einzuplanen ist die Vorsteuer – Zahlung auf Ihre getätigten Investitionen, oft große Beträge, die – zumindest bis zum Ausgleich über die nächste Umsatzsteuervoranmeldung – erstmal zur Verfügung stehen müssen.

Tipp 6: Realistische Schätzung Ihrer Umsätze

Die Umsatzplanung zählt vermutlich zu den schwierigsten Planungen in Ihrem Businessplan, denn hier kommt immer auch eine Menge Unsicherheit hinzu. Wie entwickeln sich die Umsätze im Zeitverlauf wirklich? Ideal ist, wenn Sie Ihre Umsatzplanung auf echte Erfahrungswerte aus der Vergangenheit aufbauen können. Liegen diese aber nicht vor, hilft nur ein Herantasten, Abschätzen und Hochrechnen: Welche Größenordnung ist am Tag, im Monat oder im Jahr realistisch? Was bedeutet diese Summe ganz konkret: Wie viele Kunden müssten dann täglich / monatlich wieviel kaufen, um diese Umsatzhöhe zu erreichen? Ist das realistisch? Und wie wächst Ihr Umsatz in den Folgejahren und warum?

Und noch etwas gilt es zu beachten: Einerseits müssen Sie beweisen, dass Sie genug Umsatz erzielen können, um einen befriedigenden Gewinn zu erwirtschaften und rentabel zu sein. Gleichzeitig muss die Planung aber unbedingt auch für Ihre potentiellen Geldgeber realistisch und nachvollziehbar sein. Und mit der Umsetzung Ihrer Umsatzplanung steht und fällt das ganze Vorhaben! Denn entwickelt sich Ihr Umsatz nicht so wie eingeplant, bekommen Sie schnell ein Liquiditätsproblem. Daher: Lieber gut überlegt und begründet etwas vorsichtiger als allzu optimistisch planen.

Tipp 7: Korrekte Berechnung Ihres Gewinns

Auch das kann schnell passieren: Da werden wichtige Kostenpositionen im Businessplan viel zu niedrig eingeschätzt oder sogar vergessen. Fallen dann Einkaufspreise plötzlich doch deutlich höher aus oder kommen noch andere ungeplante Kosten dazu, fehlt plötzlich Geld in der Kasse. Statt Gewinn wird ein Verlust ausgewiesen und der Fortbestand des gesamten Unternehmens ist plötzlich gefährdet. Daher gilt auch hier: Lieber sorgfältig planen!

Tipp 8: Nicht zu schnell zu hohe Fixkosten aufbauen

Auch dieser Fehler ist weit verbreitet: Man ist von seiner Geschäftsidee überzeugt und geht daher von einem schnellen Anstieg der Umsätze aus. Entsprechend großzügig wird schon beim Start die Einstellung von Mitarbeitern oder der Wareneinkauf vorgenommen. Stellt sich das erwartete Umsatzwachstum dann doch nicht ein, zeigt sich, dass zu viel Material im Lager liegt, das nicht verkauft werden kann, zu viele Mitarbeiter bezahlt werden müssen oder die Räumlichkeiten zu groß oder zu teuer sind. Jetzt droht schnell ein Liquiditätsproblem. Daher empfehle ich immer, auch die Notwendigkeit und Höhe regelmäßig anfallender Fixkosten (Miete, Gehälter u.ä.) sorgfältig zu prüfen.

Tipp 9: Positives äußeres Bild Ihres Businessplans

„Kleider machen Leute“, ähnliches gilt auch für einen Businessplan. Ein ansprechendes Deckblatt mit allen Kontaktdaten, eine übersichtliche Gliederung, ein im Ordner sauber abgehefteter, vollständiger Businessplan (Text und Finanzplanung, Lebenslauf, bei Bedarf ergänzt um Fotos oder Grafiken), eine gut lesbare Schrift und ausreichend Rand – all dies trägt zu einem guten Erscheinungsbild Ihres Businessplans bei und demonstriert gleichzeitig die Seriosität von GründerIn und Gründung.

Tipp 10: Gute Vorbereitung des Bankgesprächs

Ist der Businessplan schließlich fertig gestellt, folgt meist der Gang zur Bank. Hier zählen Ihre Persönlichkeit – also traut man Ihnen die erfolgreiche Umsetzung der Geschäftsidee zu – und natürlich die Qualität der Geschäftsidee selbst.
Banken gehen unterschiedlich vor: Die meisten Banken möchten den Businessplan vorab als Mail, einige prüfen ihn und stellen dann lediglich, oft in einer Mail oder in einem Telefonat, noch offene Fragen dazu. Andere bitten den Gründer, die Gründerin zu einem Gespräch.
In jedem Fall gilt: Stellen Sie Ihre Geschäftsidee selbstbewusst dar aber bleiben Sie realistisch. Bereiten Sie sich darauf vor, z.B. die eingeplante Entwicklung Ihrer Umsätze oder Gewinne erklären zu können. Gehen Sie auch mit kritischen Fragen positiv um. Vermitteln Sie möglichst, dass Sie sich mit dem „möglichen Problem“ bereits gedanklich beschäftigt haben und versuchen Sie, eine Lösung oder Alternative hierfür zu präsentieren. Und: Vermeiden Sie unbedingt zu zeigen, dass Sie selbst noch unsicher sind, ob das Ganze überhaupt funktionieren wird oder dass Sie den Inhalt Ihres Businessplans gar nicht so genau kennen, weil Sie Ihn nicht selbst geschrieben haben.

Letzter Tipp:

Gerne prüfe ich zusammen mit Ihnen Ihren Businessplan! Die Kosten hierfür sind überschaubar und Sie können sicher sein, einen überzeugenden und umsetzbaren Businessplan präsentieren zu können. Rufen Sie mich einfach an unter 02336 – 474 9801 oder schreiben mir eine Nachricht